Aus der Digital-Schublade: Wer ist eigentlich dieser Micro-Influencer und muss ich den kennen?

by EMR - Sie sind in aller Munde. Diese Influencer. Und seit kurzem auch Micro-Influencer. Doch wer sind die eigentlich und welche Bedeutung haben sie für mein Digitales Marketing? Welchen Einfluss können sie auf meinen Brand nehmen und brauche ich das? Hier gibt es das kleine Micro-Influencer Einmaleins im Überblick.

Wer ist dieser Micro-Influencer?

Micro-Influencer sind Personen, die in der Regel auf ihrem Social Media Account (YouTube oder Instagram, gelegentlich auch Twitter oder Snapchat) zwischen 250 und 5.000 Follower haben. Dabei setzen Unternehmen in diesem Bereich vor allem auf Privatpersonen und weniger auf Stars und Sternchen. Micro-Influencer haben meist etwas ganz eigenes zu erzählen. Sie gehen einem besonderen Hobby nach, kochen, backen, reisen oder tauchen. Oder haben einfach einen interessanten Job oder machen schöne Fotos. Durch kontinuierliche Pflege ihrer Social Media Accounts haben es viele so auf ein stattliche Anzahl Follower gebracht. Nicht außer Acht gelassen darf dabei, dass Micro-Influencer meist noch sehr motiviert und engagiert bei der Sache sind.

Meist werden diese kleinen Influencer noch nicht von professionellen PR-Agenturen betreut. Die Ansprache gestaltet sich also meist ein wenig langwieriger, lohnt sich aber allemal.

Glaubwürdigkeit statt Masse

Der Vorteil: Die meisten Follower sind da, weil sie sich wirklich dafür interessieren, was der Micro-Influencer zu sagen hat. Sie sind nicht über einen berühmten Namen aufmerksam geworden oder folgen, weil sie es cool finden, mit der Person “in touch” zu sein. Sie folgen, weil sie sich für den Content interessieren.

Engagement vor Reichweite

Ein Trend der deutlich zu beobachten ist: Je höher die Follower-Zahlen, desto schneller gehen die Engagement-Raten in den Keller.

Das kann mehrere Gründe haben:

  • Entpersonalisierung
  • gekaufte Follower
  • zu starke Diversifizierung

Der Gemischtwarenladen vs. die kleine, feine Boutique

Hat ein Influencer eine kritische Follower-Masse erreicht, driften die Interessen der Follower oft auseinander. Es wird mit der Botschaft nicht länger die gesamte Follower-Zahl erreicht. Wir kaufen einfach lieber in einer kleinen Boutique als im Gemischtwarenladen. Genauso verhält es sich auch mit Accounts von Mega-Influencern. Es wird uns alles angeboten, aber nichts mehr nachhaltig. Diese Gefahr ist bei Micro-Influencern deutlich reduziert. Fokus statt Gießkanne lautet hier die Devise. Sie kommen meist aus einem Privat-Account und haben ihre Follower langsam aber stetig aufgebaut. Follower von Micro-Influencern sind aufmerksamer, näher dran und interessierter, was auf dem Account passiert. Eine Mega-Star abonniert man eher, wie man das auch mit einer Illustrierten tut, und blättert rein, wenn man Zeit hat. Und Zeit haben wir alle immer weniger.

 

Daily Life statt Hochglanz

Näher dran am künftigen Kunden sind wir mit Micro-Influencern allemal. Auf einer Skala zwischen Normalo und Held halten sich die kleinen aber feinen Influencer noch sehr viel näher am Normalo auf. Damit steigt die Glaubwürdigkeit automatisch. Jemandem, dem wir im täglichen Leben beim Bäcker begegnen, fühlen wir uns einfach näher, als jemandem, der in den Hollywood Hills lebt.

 

Das nette Mädchen oder der smarte Typ von nebenan statt Superstar

In Zeiten von YouTube und Co. ist inzwischen jeder Superstar, der irgendetwas zu bieten hat oder einfach nur in der Lage ist, die Massen zu begeistern. Vorbei sind die Zeiten, in denen eine Madonna oder ein Michael Jackson tausende von Platten verkauft haben. Heute lautet die neue Währung Follower, Hits und Hearts. Diesem Phänomen sollten wir auch bei der Wahl unserer Influencer Tribut zollen. Es ist zwar schön, was Selena Gomez oder Justin Bieber tun. Aber noch spannender und ungleich voyeuristischer ist es doch, was die kleine YouTuberin, die nebenan wohnt, zum Frühstück trinkt.

Näher dran

Micro-Influencer sind näher dran am Nutzer. Und genau dieser Effekt kann zu Gunsten einer Marke genutzt werden. Zukünftige Kunden bekommen so das Gefühl, sich das Produkt oder die Dienstleistung auch leisten zu können, es dringend zu brauchen und eine glaubhafte Bewertung bekommen zu haben.